Posten 5: Überraschende Bäume
↑
Auf den «Play»-Button klicken, um die Wiedergabe zu starten.
Weitere Wegbeschreibung:
Folge dem Weg weiter. Bei der nächsten Teerstrasse biegst du nach rechts ab und folgst ihr an Obstbäumen und Reben vorbei in einer Rechtskurve bergauf, durch ein kurzes Stückchen Wald und dann weiter geradeaus, bis es nicht mehr geradeaus geht.
Abschrift des gesprochenen Texts:
«Unsere häufigste Baumart, die Buche oder Rotbuche, war nicht schon immer hier. Sie war ursprünglich in Südosteuropa beheimatet und hat sich erst während der Bronzezeit, also vor 3000 bis 4000 Jahren, bei uns angesiedelt. Im alten Griechenland galt sie als glücklicher Baum, weil ihr Holz zur Herstellung von Opfergeschirr verwendet worden ist. Die Germanen weihten sie der Göttin Freya, der Trägerin des Lebens. Die Runen, die heiligen Schriftzeichen der Germanen, wurden in Buchenstäbe geritzt – noch heute spricht man darum von Buchstaben. Und aus ihren Schrifttafeln aus Buchenholz entstanden schliesslich die Bücher. Auch Johannes Gutenberg, der Erfinder des modernen Buchdrucks, verwendete für seine Druckerpresse neben Bleilettern auch Lettern aus Buchenholz. Heute ist besonders das rötliche Holz der Rotbuche beliebt für den Möbelbau und für Werkzeuge.
Man sagt, die Buche sei gut für die Gesundheit. Schon Hildegard von Bingen beschrieb im Mittelalter Heilmittel aus Buche gegen Krämpfe, Fieber, Gelbsucht und Geschwüre. Ebenfalls sagt man, der Duft des Buchenlaubes habe eine beruhigende Wirkung. In früheren Zeiten füllte man getrocknetes Buchenlaub in Säcke, auf denen man dann wunderbar tief schlafen konnte. Übrigens: Eine grosse Buche produziert etwa 600’000 Blätter – jedes Jahr. Mit den Blättern von sieben Buchen könnte man ein ganzes Fussballfeld bedecken. Das würde also reichen, um recht viele Menschen zu beruhigen.
Und weisst du, wer das ist? [Gesang eines Buchfinks] Ein Buchfink, der häufigste Brutvogel der Schweiz.»